Darmgesundheit

Unser modernes Leben hat auch Schattenseiten. Hoch verarbeitete Nahrungsmittel, Umweltgifte, Bewegungsmangel, chronischer Stress, zu wenig erholsame Ruhephasen, Übergewicht, kaum hormetische Reize (Anregung der Widerstandskraft)…

Essen am Teller – © Brooke Lark, by Unsplash

Gesunder Darm?

Je höher unser „Wohlstand“ ist, desto schlechter geht es unserer Darmflora.

70 – 80 Prozent unseres Immunsystems sitzt im Darm. Dieser hat mit 400 m2 Oberfläche die größte Kontaktfläche zur Aussenwelt. Wir haben die unterschiedlichsten Bewohner in unserem Darm. Einige sind ein Leben lang bei uns und halten uns gesund (Lakto und Bifidobakterien) – andere können uns krank machen (Clostridium diff.). Und es gibt „Gelegenheitsgäste“, die nach kurzem Aufenthalt wieder verschwinden. Es herrscht also ein reges Treiben.

Wer kommt und wer bleibt hängt sehr stark davon ab, was wir Essen, wie gut wir unsere Nahrung kauen und ob wir Stress haben. Dauerstress und Medikamente haben einen negativen Einfluss auf unsere Magensäure und können das Darmmikrobiom in Richtung Dysbiose (Fehlbesiedlung) verschieben. Der Darm pH Wert kommt aus dem Gleichgewicht. Nahrung wird nicht mehr so gut aufgespalten und resorbiert. Unser Körper wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Jetzt können uns Pathogene leichter krank machen.

Leaky Gut/Leaky Barrier

Durch den Mangel an Mikronährstoffen und die Vermehrung von pathogenen Bakterien ändert sich das gesamte Milieu im Verdauungstrakt. Der Darm verliert immer mehr seine immunologische Barriere. Er wird „durchlässiger“ (Leaky Gut Syndrom) für Substanzen die unser Immunsystem überaktivieren. Es entsteht eine sogenannte niedriggradige Entzündung – Low Grade Inflammation (LGI).

Low Grade Inflammation

Eine Low Grade Inflammation (LGI) oder auch Silent Inflammtion genannt kann langfristig chronische Krankheiten begünstigen. Die Ursachen müssen daher behandelt werden. Bei Kopfschmerzen hilft uns beispielsweise gelegentlich ein Aspirin. Bei immer wiederkehrenden Kopfschmerzen muß einem klar sein – es handelt sich nicht um einen „Mangel“ an Aspirin, sondern die tatsächliche Ursache der Symptome muss behoben werden. Unser Mikrobiom kann durch ein Übermaß an Schmerzmittel weiter geschädigt werden und unser Immunsystem kommt noch mehr aus dem Gleichgewicht – Silent Intoxication.

Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundung gefunden.

Hippokrates

Das egoistische Immunsystem – „it’s all about Energy“

Unser Immunsystem ist durch die Low Grade Inflammation ständig aktiv und braucht sehr viel Energie. Es stellt daher die Leber in „ihren Dienst“ um Energie zu generieren. Die Gluconeogenese wird angekurbelt um dem Immunsystem zu helfen, andere wichtige Aufgaben werden aber vernachlässigt, wie zum Beispiel die Entgiftung.

Das egoistische Immunsystem kann aber noch viel mehr!

Es „drückt“ bei anderen Systemen, wie zum Beispiel der Muskulatur oder der Schilddrüse („Energie Finanzminister" in unserem Körper) den „Pause“ Knopf, es entsteht Sickness Behaviour. Wir sind ständig müde. Wir haben kein Lust mehr uns zu bewegen – verbrauchen dadurch weniger Energie, wodurch dem Immunsystem noch mehr Energie zur Verfügung steht. Dadurch vernachlässigen wir zum Beispiel die körpereigene Produktion von immunmodulierenden Myokinen aus der Muskulatur. Wir werden krankheitsanfälliger, lustloser, unflexibler und letztendlich schädigt ein über Jahre gestörtes Mikrobiom sogar unser Gehirn.

Vom Teller ins Gehirn

Darmgesundheit beginnt am Teller mit artgerechten, gut zerkauten und in Ruhe gegessener Lebensmitteln. 90 Prozent der Nervenzellen unseres Darms senden permanent Informationen an unser Gehirn (Darm-Gehirn-Achse). Systemische Entzündungsprozesse die im Darm ihren Anfang finden, können somit auch viele Gehirnfunktionen negativ beeinflussen.

Neben dem Leaky Gut gibt es auch ein Leaky Brain.

Durch die ungünstige Immunlage in unserem Körper kann es letztendlich zu einer chronischen Neuroinflammation (Reaktion des angeborenen Immunsystems bei verschiedenen Erkrankungen des Zentralnervensystems) kommen. Die Folgen können Depression, neurodegenerative Erkrankungen, Migräne...sein.

Bevor Du jemanden heilst, frag ihn erst mal, ob er die Dinge aufgeben möchte, die ihn krank gemacht haben.

Unbekannt

Jeder Mensch trägt selbst die Verantwortung für seine Gesundheit!
Wir begleiten Sie!

Die klinische Psychoneuroimmunologie sieht sich als moderne Lifestyle Medizin mit evolutionär – medizinischem Hintergrund, unter Berücksichtigung der funktionellen Zusammenhänge im physiotherapeutischen Kontext.
Hormetische Strategien (Hormesis: griech „Anregung/Anstoß“), die das Immunsystem stärken (zB.: kalt duschen…) und auch die Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) positiv beeinflussen, machen uns metabolisch (Stoffwechsel) flexibler. Die Fähigkeit unseres Gehirns sich an Umweltfaktoren anzupassen und lernfähig zu bleiben – neurologische Plastizität, wird ebenso gefördert. Intermittierende Lifestyle Interventionen haben weitreichende gesundheitliche Vorteile im Bereich der Prävention, aber auch bei der Behandlung von chronischen Krankheiten. Ein gesunder Darm, Bewegung, Atemschulung, ein erholsamer Schlaf und einiges mehr machen uns widerstandsfähiger, um in unserer modernen Welt als Homo Sapiens bestehen zu können.

Die klinische Psychoneuroimmunologie (kurz: kPNI ) ist eine komplementärmedizinische, ganzheitliche Beratung durch eine Physiotherapeutin bzw. einen Physiotherapeuten.

Ein ausführliches Erstgespräch ist die Grundvoraussetzung zum Erkennen von Ressourcen und dem Erreichen eines vorher festgelegten Zieles.
Die Beratung stellt somit keine ärztliche Diagnose oder Behandlung dar. Für diesen Zweck ist in jedem Fall ein ganzheitlich arbeitender Arzt zu konsultieren.
Alle vorgeschlagenen Maßnahmen und lnterventionen dienen zur Harmonisierung der Lebenskraft und Vitalität.